Kupferprojekte 2012 und 2017

Über 25 Jahre nach der Auffindung der Gletschermumie vom Similaun-Gletscher und über 5000 Jahre nach dessen Tod, gelangen Nachgüsse seiner Kupferbeilklinge nach originalem Befund

Kooperationen mit der Integrierten Gesamtschule Sophie Sondhelm Bad Kreuznach

 

 

Experimentelle Archäologie:
„Prähistorische Kupferverhüttung und –verarbeitung“

Unter dem Motto „Lebendige Steinzeit – Archäologie aktiv erleben!“ fanden am 25. + 26. Juni 2012 und am 08. + 09. Mai 2017 experimentelle, naturwissenschaftliche Projektarbeiten im Fach Chemie zum Thema „Prähistorische Kupferverhüttung und –verarbeitung“ statt.

Die Projekte mit dem Schwerpunkt »Kupferschmelze in Rekonstruktionen prähistorischer Schmelzöfen und Kupferguss zur Herstellung von Kupfergussrohlingen«, dem gründliche Einführungen der SchülerInnen in dieses Thema sowie umfassende Vorbereitungen seitens des RestaurierungsAteliers/SteinzeitAteliers Rebensburg vorangingen, beinhalteten Vorträge sowie die Praxisteile I + II und fanden unter Leitung der Restauratoren / Experimentelle Archäologie Kirsten und Marcus Rebensburg auf dem Kuhberg/Bad Kreuznach statt.

Vortrag:
»Die prähistorische Kupferverhüttung und -schmelze in der Kupfersteinzeit (Chalkolithikum) Mitteleuropas und des Nahen Ostens«

Praxisteil I:
»Herstellung von Schmelztiegeln und Tondüsen«

Die SchülerInnen waren im Grünen Klassenzimmer des Forstreviers Bad Kreuznach untergebracht und intensiv in die Projektarbeit eingebunden.

Ziel der Projekte waren die praktische Erprobungen von Kupferguss-Prozessen: von der Herstellung eines prähistorischen Schmelzofens, der Schmelztiegel, den für den Ofen erforderlichen Tondüsen für die Luftzufuhr, der Herstellung der Gussformen bis zur Bestückung von Ofen und Tiegel mit Holzkohle und Metallen sowie der Guss der Kupferbeilklinge der 1992 im Similaun-Gletscher entdeckten kupfersteinzeitlichen Gletschermumie, nach originalem Befund.

Die Kupferprojekte 2012 und 2017 sind deutschlandweit die ersten Projekte dieser Art, welche mit SchülerInnen durchgeführt wurde.

Sämtliche Materialien, Werkzeuge und für die Kupferprojekte verwendeten Arbeitsgeräte wurden im RestaurierungsAtelier Rebensburg/SteinzeitAtelier - Experimentelle Archäologie angefertigt bzw. von diesem zur Verfügung gestellt.

Herzlichen Dank an alle Beteiligten für das Gelingen der Kupferprojekte !!!

 

Vorbereiten einer eingetieften Brennkammer
im Erdreich für den rekonstruierten Schmelzofen

Aufsetzen des Schmelzofens und exaktes Abdichten der Innen- und Außenwände mit Lehm - die SchülerInnen arbeiten begeistert mit!

Unser Ersatz-Schmelzofen mit zwei Tondüsen

Einpassen einer Tondüse für die Lufzufuhr von unten am Schmelzofen und Verbinden der beiden Blasebälge über ein Y-Segment aus Kirschholz mit der Düse

Eingebrannter Schmelzofen mit Blick in die eingetiefte Brennkammer, Holzkohleresten und den angewärmten Schmelztiegel

Nach aufwändigen Vorbereitungen:
Das Anheizen des Schmelzofens kann beginnen,...

...abwechselnd arbeiten die SchülerInnen konzentriert an den Blasebälgen, um eine Temperatur von über 1300 Grad Celsius im Schmelzofen zu erzeugen. Die Kupferschmelze ist erreicht!

Der Guss des flüssigen Kupfers in die vorbereitete Gussform kann erfolgen

Deutlich sichtbar sind die starken Versinterungen an der Außenwand des glühenden Schmelztiegels - Glasherstellung inklusive!

Der ausgeformte, noch heiße Gussrohling einer Kupferbeilklinge mit Gußfahnen

Vorher/Nachher: Der versinterte Schmelztiegel/Guss I und dessen noch unbenutztes Pendant für Guss II

Der Schmelzofen kühlt langsam ab - am nächsten Morgen sind noch Temperaturen von über 400 Grad Celsius vorhanden

Eine `archäologische´ Untersuchung des Schmelzofens und der Tondüse konnte erst am Abend des zweiten Projekttages erfolgen

Der Gussrohling mit Gußfahnen sowie eine ausgeschmiedete Kupferbeilklinge nach originalem Befund der geschäfteten Beilklinge der Gletschermumie vom Similaun-Gletscher ("Ötzi")

 

Bei Interesse an prähistorischen Projekten:

SteinZeitAtelier Rebensburg
Experimentelle Archäologie

Von der Steinzeit bis in die Gegenwart /
Erhalt historischer Techniken

Mühlenstraße 21
55543 Bad Kreuznach

Telefon +49 (0) 671 . 43 155
Mobil 0157 . 839 48 382

restaurierungsatelier@gmx.de
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